ZUCKER
Der erste Teil der Trilogie: „Der Selbsthass einer Nation – Dänemark zwischen Scham und Selbstüberschätzung“ – über das Selbstverständnis der Dänen in den letzten 300 Jahren und wie es unser Verhältnis zur Außenwelt geprägt hat.
SUGAR beginnt seine Erzählung im 18. Jahrhundert. Die Dänen haben die Welt bereist; neugierig, sehnsüchtig und verführt vom Fremden, aber auch gierig nach Reichtum. Der Sklavenkapitän, der Priester, der Buchhalter, der Arzt, der Plantagenbesitzer und der arme Schiffsjunge halten Einzug an den fremden Ufern. Seit Hunderten von Jahren fließt der Zucker aus den Sklavenkolonien Westindiens nach Kopenhagen und hinterlässt seine Spuren. 1878, 30 Jahre nach der Abschaffung der Sklaverei, kulminierten Hunger und Armut in Dänemarks größtem Arbeiteraufstand „Feuerbrand“ am St. Kreuz.
Über 200 schwarze Arbeiter werden getötet. Der Aufstand ist seitdem aus der dänischen Geschichtsschreibung verschwunden. Vergessen oder verdrängt?
SUGAR entwirft ein kritisches Bild von Dänemarks Selbstverständnis als Sklavennation durch eine dramatische Geschichte in einer poetischen und körperlich ausdrucksstarken Sprache, die von einer Gruppe von sechs Schauspielern und Tänzern aufgeführt wird. Lichtprojektionen historischer Landkarten und schwimmender Ozeane füllen den Raum, Haydens klassische Musik mischt sich mit afro-karibischen Rhythmen und schickt uns auf die Dreiecksroute: Dänemark – Afrika – Westindien. Eines der schwärzesten Kapitel der dänischen Geschichte….
Von 2017 bis 2020 wird das Olske Orkester die Trilogie „Der Selbsthass einer Nation – Dänemark zwischen Scham und Selbstüberschätzung“ über das Selbstverständnis der Dänen in den letzten 300 Jahren schaffen. In der Trilogie untersuchen wir die Bewegungen nationaler Selbstverständigung vom 18. Jahrhundert bis heute. Im ersten Teil – SUGAR – finden wir uns im 18. Jahrhundert wieder, mit Kolonien in fernen Kontinenten, dem Sklavenhandel und einer nach außen gerichteten Neugier auf die Welt, die auf ein Imperium mit dem autokratischen König als Anker hoffen lässt. Von hier aus geht es in Richtung des zweiten Teils der Trilogie, SALT, und der nach innen gerichteten nationalen Aufrüstung des 19. Jahrhunderts unter dem Motto „was nach außen verloren geht, muss nach innen gewonnen werden“. Das Verständnis von Nationalität aus dem 19. Jahrhundert wird heute von vielen als völlig selbstverständlich empfunden, aber wir wollen es als komplizierte Konstruktion untersuchen, die es wirklich ist. Eine Konstruktion, die Herausforderungen darstellt, wenn ausländische Banken vor Dänemarks Tür stehen. Damit beschäftigen wir uns im dritten Teil der Trilogie „Wer klopft da an?“.
Mit dieser Trilogie wollen wir uns als Theater in die Debatte über das Verständnis von Dänemarks Identität einbringen, von unserer imperialistischen Vergangenheit bis in die Gegenwart, in Bezug auf Dänemarks Umgang mit Neuankömmlingen und unsere Rolle als kriegführende Nation in die Welt.
Wir tun dies, weil wir der Meinung sind, dass die Zeit mit ihren politischen Radikalisierungen eine kritische Auseinandersetzung mit dem dänischen nationalen Selbstverständnis und den daraus resultierenden enormen Schwankungen zwischen Narzissmus und Selbsthass erfordert. Einerseits bevorzugen wir blind unsere eigene westliche Welt und andererseits schämen wir uns, dass zwischen unserem guten Willen und unserem eine Kluft klafft.
eigene Ohnmacht, wenn eine brennende Welt anklopft.
Ausgehend von komplexen und paradoxen menschlichen Geschichten wollen wir mit der Trilogie ein künstlerisches Angebot dafür machen.
Konzept
Das Olske-Orchester
Gießen
Angelina Watson, Ditte Laumann, Mireia Serra, Sofie Ebbesen Nielsen,
Morten Klode, Øyvind Kirchhoff
Dramatiker und Regisseur
Lotte Farup
Lichtdesigner und Bühnenbildner
Jeppe Lawaetz
Werkstatt
Jon Geling
Kostümdesigner und Szenografieberater
Signe Beckmann
Kostüme
Bente Nielsen
Blitz Design
Jonas Jörgensen
Techniker
James Kjølsen
Projektmanagement und PR
Charlotte Rindom
Kommunikationsmitarbeiter und Marketing
Lærke Mejlgaard
Die Arbeit wird unterstützt von:
Statens Kunstfonds Project Support Committee for Performing Arts,
Bikubenfonden,
Dänischer Schauspielerverband,
Der Verband der dänischen Bühnenregisseure, Knud Højgaard Foundation
Konsul Georg Jorck und Ehefrau Emma Jorcks Fond
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Tourzeitraum
29.10. – 14.11. 2018
Preis
27.000 kr.
Es gibt ein Garantieprogramm und einen Rückerstattungszuschuss
Preis für Schulaufführungen
15.000 kr. / max. 110 Zuschauer
Dauer
ca. 90 Minuten
Die Ziele des Veranstaltungsortes inkl. Publikum
Mine. 10 m breit, 16 m lang
und 4 m freie Deckenhöhe (in 8 m Breite)
Leistung
380 V, 3 x 16 A und Stecker mit 220 V